Bewertungen kaufen – Ist das erlaubt?

Online-Bewertungen sind eines der stärksten Kaufargumente: Aktuelle Studien zeigen, dass fast alle Nutzerinnen und Nutzer Rezensionen lesen, bevor sie sich entscheiden. Ein solider Sterneschnitt verleiht sofort Sichtbarkeit und Vertrauen – Grund genug, aktiv an Ihrem Bewertungsprofil zu arbeiten.

Warum seriöses Reputations­management unverzichtbar ist

  • Local-SEO-Boost – Review-Signale machen rund 15 % des Google-Local-Ranking-Algorithmus aus. Das bedeutet: Je mehr authentische, positive Bewertungen Sie haben, desto sichtbarer sind Sie in der lokalen Suche – ein enormer Wettbewerbsvorteil.
  • Conversion-Katalysator – Unternehmen mit einem Bewertungsdurchschnitt von 4,5 Sternen oder höher steigern ihre Abschlussrate im Schnitt um über 30 %. Potenzielle Kundinnen und Kunden fühlen sich durch Vertrauen schneller zum Kauf motiviert.
  • Image-Schutz – Eine einzelne 1-Stern-Bewertung kann laut Studien bis zu 22 % Umsatz kosten. Durch professionelles Bewertungsmanagement wird diese Wirkung abgefedert und Ihr Unternehmensimage bleibt geschützt.

Positives Fazit: Ein strukturiertes Bewertungskonzept senkt Risiken, hebt Umsatzpotenziale und stärkt Ihre Marke – weit über den reinen Sternedurchschnitt hinaus.

Bewertungen kaufen – rechtlich erlaubt unter bestimmten Voraussetzungen

Online-Bewertungen haben einen erheblichen Einfluss auf das Kaufverhalten potenzieller Kunden. Ein starkes Bewertungsprofil kann nicht nur Vertrauen schaffen, sondern auch die Sichtbarkeit in Suchmaschinen deutlich verbessern. Kein Wunder also, dass viele Unternehmen gezielt daran arbeiten, positive Rezensionen zu erhalten – auch mithilfe professioneller Bewertungsdienstleister.

Was sagt das Gesetz? Eine rechtliche Einordnung

Das deutsche Wettbewerbsrecht – insbesondere § 5 Abs. 1 UWG – schützt Verbraucher vor irreführenden geschäftlichen Handlungen. Demnach gilt: Werden Bewertungen veröffentlicht, die den Anschein erwecken, von echten Kunden zu stammen, dies aber nicht der Fall ist, kann dies als unlauter gewertet werden.

Allerdings bedeutet das nicht, dass jede Form bezahlter Bewertung automatisch unzulässig ist. Entscheidend ist vielmehr Transparenz und Authentizität. Wenn Bewertungen offen gekennzeichnet sind oder nachweislich echte Erfahrungen widerspiegeln – etwa weil der Bewertende das Produkt tatsächlich getestet hat – ist der rechtliche Rahmen deutlich entspannter.

Was ist erlaubt? Seriöses Bewertungsmanagement statt Manipulation

  • Echte Erfahrungen statt Fake-Bewertungen: Bewertungen, die auf einer tatsächlichen Produkterfahrung beruhen, dürfen in der Regel auch incentiviert sein – zum Beispiel durch Rabatte, Gutscheine oder Testprodukte.
  • Klare Kennzeichnung: Wenn eine Bewertung im Rahmen einer Kooperation oder gegen ein Incentive entstanden ist, sollte dies offen gekennzeichnet sein. So wird keine Irreführung erzeugt.
  • Seriöse Agenturen beauftragen: Wer mit erfahrenen Dienstleistern zusammenarbeitet, kann sicherstellen, dass alle Bewertungen rechtskonform generiert werden – ohne Risiko für Abmahnungen oder Warnhinweise auf Bewertungsportalen.

Was sollte man vermeiden?

Bestimmte Praktiken sind klar unzulässig – und sollten daher unbedingt vermieden werden:

  • Bewertungen ohne reale Grundlage: Rezensionen, die völlig frei erfunden sind, ohne dass der Verfasser das Produkt oder die Dienstleistung jemals erlebt hat, gelten als irreführend.
  • Manipulation durch Gewinnspiele: Wer die Teilnahme an einem Gewinnspiel an eine positive Bewertung knüpft, verstößt klar gegen geltendes Wettbewerbsrecht (vgl. OLG Frankfurt).
  • Massengenerierte Fake-Reviews: Bewertungsportale wie Amazon oder Google gehen konsequent gegen gefälschte Rezensionen vor – auch durch automatische Erkennung und Sanktionen wie Profilkennzeichnung oder Account-Sperrungen.

Legal, wenn transparent und professionell umgesetzt

Der Kauf von Bewertungen ist keine pauschal illegale Handlung – vielmehr kommt es auf die Umsetzung an. Wer sich an die Spielregeln hält, echte Kundenerfahrungen einholt und auf offene Kommunikation setzt, kann sein Bewertungsprofil effektiv stärken, ohne gegen Gesetze zu verstoßen.

Ein professionelles Reputationsmanagement setzt nicht auf Täuschung, sondern auf gezielte Anreize und hohe Qualität. Wenn Sie sich für diesen Weg entscheiden, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit seriösen Dienstleistern, die Erfahrung mit rechtssicheren Prozessen haben.

So sichern Sie sich nicht nur ein starkes Online-Profil, sondern vermeiden auch rechtliche Risiken – und das Vertrauen Ihrer echten Kundschaft bleibt unberührt.

Rechtlicher Rahmen für Online-Bewertungen 2025

Rechtsquelle Was erlaubt ist Worauf Sie achten müssen
§ 5 UWG Echte Produkttests mit transparenter Kennzeichnung Keine Vorgabe des Inhalts, keine Fake-Profile, keine Täuschung
EU-Omnibus-Richtlinie (2022) Nachweis, dass Rezensent Kundin oder Kunde ist Belege wie Rechnungen oder Nutzer-IDs müssen archiviert werden
Google-Richtlinien Authentische, nicht duplizierte Texte Achten Sie auf natürliche Variation und zeitlich versetzte Veröffentlichungen

Verbraucherzentralen bestätigen: Incentives sind legitim, solange die Kennzeichnung klar erkennbar ist und die Bewertung nicht inhaltlich beeinflusst wird. Damit vermeiden Sie Irreführung und handeln rechtskonform gemäß dem UWG sowie der EU-Omnibus-Richtlinie.

Unfaire Negativ-Bewertungen? So gehen Sie dagegen vor

  • Sofort dokumentieren – Sichern Sie Screenshots, die URL der Bewertung und idealerweise Datum und Uhrzeit. Diese Dokumentation ist essenziell für spätere rechtliche Schritte.
  • Plattform melden – Nutzen Sie das Google-Formular oder das interne Meldesystem der Bewertungsplattform. Begründen Sie ausführlich, warum die Bewertung irreführend, beleidigend oder sachlich falsch ist.
  • Fachanwalt einschalten – Nur qualifizierte Anwältinnen und Anwälte dürfen rechtsverbindlich auf Löschung klagen. Bei nachweislich falschen Tatsachenbehauptungen sind die Erfolgsaussichten oft sehr hoch.

Best-Practice-Tipp: Integrieren Sie einen festen „Review-Check“ in Ihr CRM. So erkennen Sie unzulässige Einträge früh und handeln, bevor sie Schaden anrichten.

Drei nachhaltige Wege zu mehr (und besseren) Bewertungen

  • Automatisierte Feedback-Mails: Nach einem Kauf oder einer Dienstleistung können automatisierte E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten mit Bewertungsbitte versendet werden. Diese erzielen Öffnungsraten von bis zu 70 % – ein starker Hebel.
  • Transparente Produkttest-Kampagnen: Laden Sie Ihre Zielgruppe ein, Produkte kostenfrei zu testen, und bitten Sie anschließend um eine ehrliche Bewertung. Achten Sie auf klare Kennzeichnung der Rezensionen als Produkttest.
  • Aktives Community-Management: Schnelle, persönliche und wertschätzende Reaktionen auf bestehende Bewertungen motivieren andere Nutzer, ebenfalls Feedback zu hinterlassen. Ihre Community wird dadurch gestärkt und lebendig.

Häufige Fragen

  • Ist das Kaufen von Bewertungen pauschal verboten?
    Nein. Wenn echte Kundinnen oder Kunden incentiviert werden und der Vorteil offen deklariert ist, ist das rechtlich zulässig. Diese Praxis ist in vielen Branchen weit verbreitet.
  • Welche Incentives sind üblich?
    Gängige Anreize sind Rabattgutscheine, kleine Gratisproben oder die kostenfreie Nutzung eines Produkts. Wichtig ist die transparente Offenlegung des Vorteils.
  • Wie schnell erscheinen neue Bewertungen?
    Bei einer gestaffelten Veröffentlichung können innerhalb weniger Tage erste Bewertungen sichtbar sein. Eine organische Taktung vermeidet Filter oder algorithmische Sperren.
  • Kann ich mehrere negative Reviews gleichzeitig löschen lassen?
    Ja. Wenn ein Fachanwalt mehrere unzulässige Bewertungen gleichzeitig beanstandet, muss die Plattform jeden Eintrag individuell prüfen und entsprechend reagieren.

Quick-Checkliste für Ihr positives Bewertungs-Setup

  • Echte Kundinnen und Kunden identifizieren (z. B. durch Rechnungs- oder Vertragsnummern)
  • Passendes Incentive definieren & den Vorteil offen kennzeichnen
  • Zeitversetzte Veröffentlichung planen, um natürliche Bewertungshistorie zu erzeugen
  • Monitoring einführen & auf Bewertungen innerhalb von 48 Stunden reagieren
  • Juristisches Backup vorbereiten für den Fall unfairer oder rechtswidriger Bewertungen

Fazit

Ein moderner Sterne-Mix entsteht nicht zufällig: Professionelles Reputations­management, transparente Incentives und schnelle Reaktionen sind der Schlüssel zu glaubwürdigen Kundenstimmen. Nutzen Sie die Spielräume des Rechts positiv – so gewinnen Sie nachhaltig Vertrauen, Sichtbarkeit und Umsatz.